Ein Kurzfilm von Anna Serena, mit der ich beim KungFu Klub – Level 1 Dreh bereits gearbeitet hatte. Eingeteilt war ich als Oberbeleuchter, eine Position, die mir zwar neu war, der ich mich aber auf Grund meiner vorherigen Erfahrung als Set-Techniker gewachsen fühlte, zumal ich bei meinen vorangegangenen Drehs immer bei der Lichtsetzung behilflich war und dadurch schon einiges darüber gelernt hatte.
Auf Grund organisatorischer Unwegbarkeiten war es mir im Vorfeld leider nicht möglich die Motive zu besichtigen, es konnte also spannend werden – und das wurde es auch. So erwartete mich auf einem Motiv in einem Zimmer auf allen vier Wänden große spiegelnde Flächen, die nicht abgehängt werden konnten; auf einem anderen Motiv ein langer schmaler Gang der von glänzend weißen Türrahmen und einer Menge Deko an den Wänden gesäumt war. Die Lichtsetzung war an beiden Motiven also nicht ganz einfach, um es vorsichtig auszudrücken. Bei einem Außendreh, für den uns kein Strom zur Verfügung stand, sollte um die Mittagszeit gegenlichtig geschossen werden. Den zur Aufhellung benötigten ca. 4qm großen Bouncer bauten wir auf die Schnelle aus einem Auto, einem Campingtisch auf dessen Dach, sowie der Rettungsdecke aus dem Verbandskasten.
Ein besonderes Goody war die erste Einstellung des ersten Drehtags. Da es sich um einen Außendreh bei Sonnenaufgang handelte, und die Sonne auch an der richtigen Stelle aufging, gab es lichttechnisch kaum etwas zu tun. Dafür eine andere Herausforderung. Es sollte eine Kamerafahrt gedreht werden. Sie startete auf ca. 40cm Höhe über dem Boden, ging durch eine Menschenmenge bis vor die Beine des Hauptdarstellers, vor ihm hoch und dann mit einem vertikalen Schwenk über ihn weg in die Vögelperspektive auf ca. 4m Höhe. Einen entsprechenden Kran anzumieten hätte das Gesamtbudget der Produktion alleine um das doppelte überschritten. Daher montierten wir den uns zur Verfügung stehen Kamerakran auf dem Dachgepäckträger meines Land Rover Santana, brachten den Ausleger durch Gegengewichte ins Gleichgewicht, demontierten die vertikale Schwenkautomatik und umwickelten den Follow-Fokus mit Schnur um ihn von unten bedienbar zu machen. Um Vibrationen zu vermeiden wurde der Santana durch ein Zugfahrzeug bewegt und der Reifendruck extrem abgesenkt.
Fazit: Ein interessanter Dreh bei dem ich sehr viel gelernt habe, v.a. über Lichtsetzung unter widrigen Bedingungen
Website: www.vertraustdudir.de
Equipment
- Kamera: Canon 5D und 7D
- Dolly
- Kamera Kran
- Licht: ca. 4kw + 2 4 Bank Kinoflows